‍Antakya, fast zwei Monate nach dem verheerenden Erdbeben.

In einem kleinen Park treffen wir Nefsat und seine Familie. Noch vor zwei Monaten hatten sie in dem mehrstöckigen Haus direkt gegenüber gelebt. Als selbständiger T-Shirt-Händler hatte Nefsat gut für seine Familie sorgen können. Innerhalb von Minuten war dieses Leben in den Morgenstunden des 6. Februars zerbrochen. Aus dem Schlaf gerissen, waren sie alle nach draußen gerannt und hatten nur mitgenommen, was sie auf die Schnelle greifen konnten. Obwohl das Haus nicht vollständig zusammengestürzt war, ist es heute hochgradig einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden. Voll beladen steht Nefats Transporter am Straßenrand, doch gibt es derzeit keine Abnehmer für seine T-Shirts. Sein Geschäft steht still.

Das Leben in Antakya scheint stillzustehen. Doch Gott ist längst am Wirken, auch durch Ihre Hilfe!

Zerstörtes Leben und neue Hoffnung

Tausendfaches Leid, das so schwer zu fassen ist. Einerseits hat sich eine friedvolle Stille über die Stadt gelegt, die Sonne verbreitet angenehme Wärme. Berge an Trümmern sind schon beseitigt worden, doch die Zerstörung in den Seelen der Menschen bleibt. Wenn in 90 Sekunden dein ganzes Leben zerbricht. Wenn du deine Liebsten verloren hast. Wenn es deine Nachbarn nicht mehr gibt. Wenn du gerade ein Haus gebaut hattest, das jetzt zerstört ist, aber der Kredit weiterläuft.

Wenn es das Leben, wie du es kanntest, nicht mehr gibt.

Doch wir erleben auch, wie Menschen nach einem Halt suchen, nach etwas, das sie trägt, wenn sie selbst am Ende ihrer Kraft sind. Wie die Gemeinden vor Ort den Menschen begegnen und ihnen helfen. Mit welchem Eifer die Christen Zelte für Familien aufbauen, und wie sie dadurch das Evangelium weitergeben können. Wie offen die Menschen für Gespräche über den Glauben sind. Wie sie durch den Kontakt zu den Christen etwas finden, das längst verloren schien: Hoffnung!

Hoffnung und ein Blick nach vorn

Diese Hoffnung hat auch Nefat und seine Familie erreicht. Als er erfahren hatte, dass die Christen Zelte aufbauen, hatte er sich sofort in die Liste eingetragen und ein Zelt erhalten. Während wir das Zelt aufbauten war Nefsat´s Frau bereits eifrig dabei, türkischen Kaffee zu kochen. Zeit für ein Fußballspiel mit den Kindern und für Gespräche mit den Erwachsenen. Wir erfuhren, dass aus Nefsat´s Familie alle überlebt haben, jedoch viele Nachbarn verstorben sind, von denen einige sogar Christen waren. Durch die gute Bekanntschaft mit ihnen waren Nefsat und seine Frau sehr offen, auch über den Glauben zu sprechen.

Jeden Tag blicken Nefat und seine Familie zurück in die Vergangenheit, wenn sie durch die Zeltwände ihr ehemaliges Wohnhaus sehen, ihr Zuhause, das so nah und doch unerreichbar ist. Selbst einige wenige Gebrauchsgegenstände können sie nicht holen.
Wir durften für sie beten und ein Wort der Ermutigung mit ihnen teilen. Ein erster Blick nach vorn, und eine wunderbare Gelegenheit, den Samen von Gottes Wort zu säen...

Danke, liebe Missionsfreunde, dass Sie diese Hilfe ermöglichen!

Danke für all Ihre Gebete und Spenden für die Überlebenden des Erdbebens!

Danke, dass Sie die Gemeinden in der Türkei für einen Dienst ausrüsten, der mehr ist als Hilfe in Not.

Viele Organisationen errichten Zelte für Überlebende, doch dank Ihrer Hilfe dürfen die Geschwister mehr aufbauen als Zelte - sie dürfen Familien Hoffnung schenken. Lebendige Hoffnung auf den lebendigen Gott!

Im Namen aller Familien, denen Sie geholfen haben, sagen wir von Herzen: Danke!

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