‍"Es passiert während der Erntezeit in Belarus. Alle sind beschäftigt, versuchen, die Früchte ihrer mühevollen Feldarbeit einzubringen. Auch mein Mann Jakob strengt sich an, doch da ist plötzlich diese Schwäche. Er kann kaum etwas tun, er ist krank. Er hofft auf Genesung und sein Vertrauen auf Gott verlässt ihn nicht, doch die Kräfte schwinden. Bald kann er morgens nicht mehr aufstehen. Es geschieht etwas, das mein Mann nie erlebt hatte. Er kann das Bett nicht mehr verlassen."

Tapfer erzählt die 62-jährige Raisa von den Ereignissen im vergangenen Sommer, einer Zeit des Hoffens und des Verlusts. Es ist die schwerste Phase ihres Lebens, aber es ist auch die Zeit, in der sie Gott als Tröster und treuen Versorger erlebt.

"Schnell verschlechtert sich Jakobs Zustand. Ich rufe den Notdienst... Krankenhaus... Therapie. Es wird besser, Gott sei Dank. Hoffnung keimt auf. Doch nach zwei Wochen geht es bergab. Ich bin die ganze Zeit bei meinem Mann, pflege und ermutige ihn. Mein Herz krampft sich zusammen bei dem Gedanken an den bevorstehenden Verlust. Ich will es nicht glauben, ich will ein Wunder. Immer war mein Mann eine Stütze gewesen, hatte sich um alles und alle gekümmert. Doch Gott hat einen anderen Plan für uns, und Er nimmt meinen Mann zu sich. Dann bin ich allein, ohne etwas zu verstehen und ohne zu wissen, wie es weitergehen soll.

Als größtes Problem stellt sich der bevorstehende Winter heraus, für den ich Holz brauche. Wie gesagt, bisher hatte sich mein Mann darum gekümmert, dass wir es warm haben. Unsere Kinder leben weit weg, sie helfen gern, aber sie können nur selten kommen.

Also bete ich zu Gott und bitte Ihn, mir zu helfen. Und Gott ist gut. Er sieht meine Sorgen und sendet Hilfe durch Geschwister. Ich bin Ihm so dankbar! Seine Liebe und Seine Fürsorge erreichen mich durch die guten Hände gläubiger Menschen, die ich gar nicht kenne, aber die für eine einsame Witwe sorgen. Danke für das Holz, das Sie mir gebracht haben! Gott vergelte Ihnen Ihre Güte!"