Spannend, dieses Wort werdet! Eigentlich nicht mehr als ein Hilfsverb, um die Zukunftsform von sein zu bilden, und doch stark an Inhalt!

Während es in der ersten Ausgabe von BM aktuell um den Adressaten von Jesu Aussage ging (IHR), betrachten wir jetzt den Zustand (WERDET SEIN) und die daraus folgende Aktion. Ganz einfach ausgedrückt beschreibt Ihr werdet sein, wie es sein wird, wenn wir den Heiligen Geist empfangen haben. Da heißt es nicht: ich werde euch zwingen, ihr müsst oder ihr sollt. Im Gegenteil, Jesu Aussage meint: meine Anwesenheit in euch wird euch ganz natürlich dazu führen, dass ihr gar nicht anders könnt,  als meine Zeugen zu sein. Es geht nicht darum, ob ihr wollt, wann ihr könnt, oder ob die Umstände gerade passen - wenn der Heilige Geist auf euch kommt, dann werdet ihr meine Zeugen sein.

Werdet sein beschreibt einen Zustand, eine Eigenschaft, die uns von Gottes Geist gegeben wird und die uns dazu befähigt, auch in der Tat seine Zeugen zu sein. In der Bibel finden wir wunderbare Beispiele dafür:

Beispiel 1: „Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Zungen zu sprechen, wie der Geist es ihnen eingab.“ (Apg. 2, 4)Die Jünger waren zu diesem Handeln weder aufgefordert noch gezwungen worden. Sie konnten gar nicht anders. Gottes Geist hatte sie befähigt und als Werkzeug gebraucht. Ihr Handeln war eine normale Folge ihres Zustandes - Gottes Geist in ihnen.

Beispiel 2: „denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apg. 4, 20)Die Jünger können nicht schweigen. Die Zusage Jesu aus Apg. 1, 8 ist jetzt eingetreten. Sie haben Gottes Wirken gesehen und gehört.  Sie  haben  erlebt,  wie  der  Heilige  Geist auf sie gekommen ist. In diesem Zu-stand und mit dieser Eigenschaft ausgestattet, können sie nicht anders, als davon zu reden.

Beispiel 3:„Da sagte ich mir: Ich will ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden! Dann brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen; ich suchte es auszuhalten, aber ich konnte nicht.“ (Jer. 20, 9) Der Prophet Jeremia „streikt“. Zu schwer scheint ihm seine Aufgabe, Gericht und Zerstörung anzukündigen und doch bei den Menschen kein Gehör zu finden, ja sogar verachtet und verspottet zu werden. Doch er kann seinen Mund nicht geschlossen halten. Wie Feuer brennt Gottes Reden in ihm, dass er es nicht zurückhalten kann, er muss es einfach an die Menschen weitergeben. Jesu feste Zusage Ihr werdet meine Zeugen sein gilt auch heute - nicht nur für einige Auserwählte, sondern für alle Menschen, die Jesus als Herrn und Retter annehmen. Im Moment der geistlichen Wiedergeburt erfüllt uns Gottes Geist. Wenn wir Sein Wirken in unserem Leben zulassen, uns nicht davor verschließen, dann gilt Jesu Verheißung: Ihr werdet meine Zeugen sein!

Dann können auch wir nicht anders, als vom Evangelium zu reden und es zu den Menschen zu tragen!

Ihr Albert Froese