Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist aufeuch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bisan das Ende der Erde. (Apg. 1, 8)

Jedes einzelne Wort in Jesu Aussage klingt in uns nach. Fast wie Hammerschläge, die das Vermächtnis und den Auftrag vonJesus in unseren Herzen befestigen. Selbst unscheinbare Hilfsverben wie werdet erfüllen dafür eine konkrete Funktion - oder das Pronomen meine. Nachdem wir den Adressaten von Jesu Aussage betrachtet haben (IHR), dann den Zustand und die daraus folgende Aktion (WERDET SEIN), geht es heute schlicht und ergreifend um die Klärung der Besitzverhältnisse (MEINE). Warum das wichtig ist, sollen einige Beispiele aus dem Wort Gottes verdeutlichen. Meine ist ein besitzanzeigendes Fürwort, oder auch: Possessivpronomen. Wie der Name schon sagt, bezeichnet es die Zugehörigkeit zum Sprechenden. Jesus spricht von meinen Zeugen, das heißt von denen, die zu Ihm gehören. Die Sein sind. Die an Seinen Tod und Seine Auferstehung glauben. Die leben, weil Er für ihre Sünden starb. Die Ihn als Herrn und Retter bekennen. Diese Menschen, für die Gott Seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz opferte, bezeichnet Jesus als Seine, als die, die zu Ihm gehören. „Du hast sie mir gegeben“, sagt Jesus, als Er mit Seinem Vater spricht (Joh. 17, 6)

Diese Zugehörigkeit zu Jesus beschreibt Jesus auch mit den Worten: „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater.“ (Joh. 10, 14). Eine Zugehörigkeit, die sich in einer überaus engen Bindung aneinander manifestiert. Jesus vergleicht die Beziehung zwischen Ihm und den Seinen mit der Beziehung zwischen Ihm und dem Vater. Es geht um eine Bindung, die so stark ist, dass die Seinen nicht nur zu Ihm gehören, sondern Ihm folgen und Seinen Willen tun. „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“, sagt Jesus weiter (Joh. 10, 27).Und so gibt uns das Possessivpronomen meine nicht nur Auskunft über die Besitzverhältnisse (wir gehören Jesus), sondern auch über die Art der Beziehung zu Jesus. Es ist eine persönliche Beziehung. Diese persönliche Beziehung führt dazu, dass wir nicht irgendetwas oder irgendjemanden bezeugen, sondern Jesus. Wir geben Zeugnis von Dem, Dem wir gehören und mit Dem wir aufs engste verbunden sind. Von Dem, der uns vergeben, gerettet und verändert hat. Denken wir an die Heilung des Menschen, der blind geboren worden war (Joh. 9). Jesus heilt ihn, und er zieht los, um das Heil zu verkündigen, das ihm widerfahren ist. Die Pharisäer ziehen alle Register, um ihn zum Schweigen zu bringen. Sie hinterfragen, zweifeln an, drohen, und obwohl sich alle vor den Juden fürchten, bekennt der Geheilte: „Ist er ein Sünder? Das weiß ich nicht; eins aber weiß ich: dass ich blind war und bin nun sehend. “Weil der Blindgeborene Jesu Wirken in seinem Leben erfahren hat, und weil er bekennt, dass er an den Sohn Gottes glaubt, gehört er zu Jesus. Diese Zugehörigkeit kommt darin zumAusdruck, dass er Jesus bezeugt – unter allen Umständen und trotz aller Widerstände.

‍

Albert Froese