Es war mitten in der Nacht, als ich starkes Nasenbluten bekam. Ich ging nach draußen, umdie anderen nicht zu wecken. In der Dunkelheit setzte ich mich hin und wartete, dass die Blutung nachlassen würde. Doch es hörte nicht auf. Ich hoffte, dass vielleicht doch noch jemand wach wäre und mir helfen könnte. Aber es blieb still. Langsam machte ich mir Sorgen. Wie die anderen NGL’s (Next Generation Leaders) aus verschiedenen Ländern war ich nach Usbekistan gekommen, damit wir uns kennenlernen, austauschen und Erfahrungen sammeln. Und nun so etwas Unerklärliches. Wollte Gott mich für irgendetwas strafen? Ich betete und bat Gott um Hilfe. In dem Moment dachte ich gar nicht daran, dass dasFreizeitgelände, auf dem ich nachts mit blutender Nase stand, „Neuer Weg“ hieß. Und dass Gott auch für mich einen neuen Weg vorbereitet hatte, konnte ich noch nicht ahnen.
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Plötzlich sah ich das Licht einer Taschenlampe. Erleichtert erkannte ich Edik, einen unserer Brüder vor Ort, der noch einmal nach dem Rechten sehen wollte. Als er sagte, dass er eine schlaflose Nacht hatte und deshalb nach draußen gegangen war, wusste ich, dass Gott dieSituation unter Kontrolle hatte, und dass Er mich nicht bestrafte, sondern für jedes weitere Detail sorgte. Edik und ich beschlossen, in dieNotaufnahme zu fahren.

Den ganzen folgenden Tag verbrachten wir in verschiedenen Arztpraxen auf der Suche nach der Ursache für den Blutverlust. Meine Nase blutete ununterbrochen weiter. Am Abend wurde ich dann in das Hämatologie-Zentrum in Taschkent eingewiesen. Der Arzt, der mich untersuchte, stellte die richtige Diagnose und wies mich in eine Privatklinik ein. Es war für ihn ein besonderes Anliegen, sich persönlich um mich zu kümmern und mich zu behandeln. Ich war mir sicher, dass Gott ihm diesen Wunsch aufs Herz gelegt hatte. Gott sorgte für eine gute Behandlung und für die ermutigenden Besuche unserer Geschwister.

Aber langsam wurde es Zeit, nach Hause zu fliegen. Albert Froese, unser Missionsleiter, war mit mir in Taschkent geblieben, um das Ende der Behandlungen abzuwarten. Aber wir hatten wichtige Termine in Deutschland. Plötzlich sagte der Arzt, dass wir diese nicht wahrnehmen könnten, da mein Zustand einen Flug nicht zulasse.

Ich betete, und Gott stärkte mein Vertrauen auf Ihn. Heute wundere ich mich manchmal darüber, wie stark ich mich auf Ihn verlassen habe. Endlich, nach zehn Tagen, konnten wir fliegen. Zuhause angekommen, konnten wir alle geplanten Veranstaltungen besuchen und stellten fest, dass diese trotz kurzer Vorbereitung besonders gesegnet waren. Ich bin dankbar, dass sich mein Körper vollständig von der Krankheit erholt hat und Folgebehandlungen nicht erforderlich sind.

Und so war es irgendwie doch ein neuer Weg, auf den Gott mich geführt hat. Ich durfte Gott als Schöpfer erleben, der weit über unser Verständnis von Medizin hinaus handelt und die Dinge souverän lenkt. Er kann Krankheiten und Ärzte gebrauchen, um sich selbst zu offenbaren und zu verherrlichen. Außerdem ist Gott mir in besonderer Weise als Versorger begegnet, der allein aus Gnade und Liebe für Seine Kinder alles zum Besten lenkt.

«Gott ist für uns ein Gott der Rettung, und Gott, der Herr, hat Auswege aus dem Tod.» Psalm 68, 21