Ausführlich schildert der Evangelist Johannes das Zwiegespräch der beiden am Brunnen (Evangelium des Johannes, Kapitel 4). Kurz zuvor hatte sich Jesus in einem nächtlichen Gespräch dem Nikodemus offenbart – einem Oberen der Juden, angesehen, hochgebildet und gottesfürchtig. Was für ein krasser Gegensatz ist nun der Dialog mit der samaritischen Frau! Am helllichten Tag spricht Jesus sie an – entgegen aller Konventionen, nach denen ein Jude mit den Samaritern keine Gemeinschaft hat. Außergewöhnlich!

Überhaupt würde niemand mit dieser Frau sprechen. Das Leben, das sie führte, war alles andere als ehrbar – eine Schande für die Gesellschaft. Doch Jesus sucht die Begegnung mit dieser Frau. „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken“, sagt Jesus (Lukas 5, 31) Er sieht ihren Schmerz und legt seinen Finger auf die Wunden ihres Lebens – denn er sieht auch ihr Herz, das nach Heilung sucht, das die Sünden nicht verbirgt, sondern offen bekennt. Ebenso offen spricht Jesus mit der Frau. So klar er ihr Fehlverhalten aufzeigt, so liebevoll reicht er ihr die Hand zur Rettung. In Seinen Augen ist sie nicht schlechter, als andere, sondern genauso wertvoll, wie die anderen. Außergewöhnlich!

„Ich bin’s, der mit dir redet.“ Mit diesen Worten endet das Gespräch am Brunnen. Jesus hat sich der Frau aus Samarien als Retter offenbart. Eine Begegnung, die sie von Grund auf verändert. Was dann geschieht, ist die Frucht dieser Veränderung. Die Frau lässt alles stehen und liegen und stürmt in die Stadt – dorthin, wo sie von allen verachtet wird. Doch sie hat von dem lebendigen Wasser getrunken, das Jesus ihr mit Seiner Botschaft gereicht hat. Sie hat Ihm geglaubt. Und es tritt ein, was Jesus verheißen hat: das Wasser, das Er ihr gab, wird in ihr zu einer Quelle des Wassers, das in das ewige Leben quillt (Joh. 4, 14). Jetzt will die Frau sicherstellen, dass auch ihre Mitmenschen von dem Messias erfahren. Sie lädt alle zu dieser Begegnung mit Jesus ein! Außergewöhnlich!

Ich frage mich, was die Menschen aus der Stadt bewegt hat, dieser Frau zu folgen. Offensichtlich spürten sie, dass diese Frau verändert war. Jesus hatte sie mit Seiner Vollmacht ausgestattet, der sich die Menschen nicht entziehen konnten. Er hatte sie VERÄNDERT und NEU BELEBT, sie ausgerüstet, damit sie zur Trägerin Seines Segens werden konnte. Eine Frau, mit der kurz zuvor niemand auch nur gesprochen hätte. Außergewöhnlich!

Ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Voller Dankbarkeit berichten wir in dieser Ausgabe von Gottes außergewöhnlichem Wirken im Corona-Jahr 2020.

Danke, liebe Missionsfreunde, dass Sie auch unter veränderten Bedingungen dem Dienst treu geblieben sind, den Gott uns gemeinsam anvertraut hat! Danke für jedes Ihrer Gebete und für Ihre aktive Mitarbeit im Missionsdienst! Außergewöhnlich wird wohl auch das Weihnachtsfest in diesem Jahr ablaufen. Corona hat vieles verändert, aber die Botschaft von Weihnachten bleibt! Mögen wir eine klare und ungetrübte Sicht auf Jesus behalten – auf unseren Retter, der uns verändert und neu belebt hat, damit wir andere Menschen einladen, Jesus zu treffen. Am Brunnen ihres Lebens. Dort, wo Jesus ihnen begegnet, wenn sie Ihn suchen.

Danke, dass wir gemeinsam dafür dienen dürfen, Menschen für Christus zu gewinnen.

Ihr Albert Froese

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