Lenas Leben war das, was man gemeinhin als „glücklich“ bezeichnet. Die junge Frau aus Moldawien war weder reich, noch hatte sie beruflich Karriere gemacht. Aber sie hatte den Mann gefunden, den sie liebte und mit dem sie zwei Kinder bekam. Gemeinsam hatten sie ein altes Haus gekauft, um es von Grund auf zu renovieren und darin zu leben. Es sollte ihr Zuhause sein, das Zuhause für ihre Kinder - die Tochter Adelina (7) und den Sohn Bogdan (3). Das Zuhause, in das Lenas Mann voller Freude zurückkehren würde, wenn er auswärts als Gastarbeiter Geld verdient hatte, um seine Familie zu versorgen.

Doch von einem Tag auf den anderen brach dieses kleine, bescheidene Glück in sich zusammen. An dem Tag, an dem Lenas Mann nicht mehr nach Hause zurückkam. Sie erfuhr, dass ihm auf der Arbeit übel geworden war, dass man ihn ins Krankenhaus gebracht hatte, dass er dort ins Koma gefallen und dann verstorben war. Im Sommer 2022 trug sie den Vater ihrer Kinder zu Grabe.

Sie weint, als sie uns davon erzählt, wie sich ihre Träume zerschlagen hatten, wie sie verzweifelt versucht hatte, weiter zu „funktionieren“, um für ihre Kinder da zu sein, wie ihr Verwandte in der ersten Zeit geholfen  hatten, wie sie eine Arbeit in der Küche eines Gymnasiums gefunden hatte. Doch dann erzählt sie weiter, dass das Geld gerade mal für Lebensmittel reicht, und dass sie um die Gesundheit ihrer Kinder besorgt ist und sie überhaupt nicht weiß, wie sie diesen Winter überstehen sollen. Während sie erzählt, beobachtet sie voller Erstaunen, dass auf ihrem Grundstück ein Team der Bibel-Mission zu arbeiten beginnt.  

Am Haus werden dringende Reparaturarbeiten ausgeführt, und auf dem Hof kommt eine ganze Fuhre Holz an. Es wird zersägt, gehackt und im Schuppen aufgestapelt. Lena weiß gar nicht, wie ihr geschieht, aber schließlich fasst sie sich ein Herz und bewirtet die Gruppe mit Teigtaschen und Butterbroten. Dann packt sie selbst mit an und hilft dem Team beim Arbeiten. Später, als wir gemeinsam in der Küche stehen und Lena immer wieder dafür dankt, dass sie jetzt mit Lebensmitteln und Holz für den Winter versorgt ist, sagt sie plötzlich: „Noch nie habe ich so etwas erlebt, dass fremde Menschen einfach kommen und mir helfen, ohne für ihre Arbeit Geld zu verlangen. Ich habe das Gefühl, dass jemand von oben für uns sorgt!

“Ein  Segensmoment, der jede Mühe und jeden Einsatz lohnt. Wir durften Lena erzählen, dass es tatsächlich Gott ist, der für sie sorgt, weil Er sie sieht, weil Er um ihre Not weiß, weil Er sie liebt und weil Er sie retten möchte. Gemeinsam beten wir für Lena, für die Kinder und für die Schwiegermutter, die über den Verlust ihres Sohnes nicht hinwegkommt.  

Die Gemeinde vor Ort wird weiter für Lena sorgen. Als wir fahren müssen, sehe ich diese Hoffnung in Lenas Augen, Hoffnung, die nicht wir durch unsere guten Werke bewirken können, sondern Gott, der Menschen in ihrem Leid begegnet und ihre Herzen für die Botschaft des Evangeliums öffnet.

Danke, liebe Freunde, für Ihr Gebet und Ihre Hilfe für Witwen und ihre Kinder, für alleinstehende und ältere, einsame Menschen. Ihre Unterstützung hilft Witwen, den Winter zu überstehen, und sie trägt Gottes Liebe zu denen, die Jesus Christus noch nicht kennen.