‍Es ist fast auf den Tag genau fünf Jahre her. In einer frostigen Februarnacht 2019 schrecken die Gläubigen der Gemeinde Schelechow in Sibirien aus dem Schlaf. Ihr Gebetshaus, das sie erst vor wenigen Jahren fertiggestellt hatten, steht in Flammen. Sofort sind Pastor Litvinov und viele Gemeindemitglieder vor Ort, die Feuerwehr ist alarmiert - doch rasend schnell hat das Feuer das ganze Gebäude erfasst. Vor den Augen der fassungslosen Gläubigen brennt ihr Gebetshaus nieder. In jener Nacht war es nur eine Frage, die den Gläubigen auf dem Herzen brannte: WARUM?

Am Morgen darauf versammeln sich die Gemeindemitglieder vor dem Aschehaufen, aus dem noch immer Qualm aufsteigt. Sie sind gekommen, weil sie Zuflucht bei Gott suchen. Demütig treten sie in die Gemeinschaft und in die Gegenwart des Herrn. Und plötzlich wird aus dem quälenden Warum ein Gebet: Wofür, Herr? Was hast Du mit uns vor, und wie willst Du uns gebrauchen? Noch immer unter Tränen, doch mit Herzen, die den Willen des Herrn annehmen, beten die Gläubigen: Zeige uns deinen Willen!

Ihre Bereitschaft, im Gehorsam weiter zu dienen, führt die Gläubigen von Schelechow durch das Feuer. Sie verstehen, dass Gott sie nicht nur in Schelechow gebrauchen will, sondern auch an anderen Orten.

Heute, fünf Jahre später, dient die Gemeinde Schelechow in vier weiteren Dörfern, im Kreis Katschug weiter nördlich und in der über 800 km entfernten Mongolei. Gott hat sich durch viele Segnungen zu ihrem Gehorsam bekannt. In einem anderen Stadtteil von Schelechow schenkte Er ihnen ein Grundstück, auf dem ein neues Gebetshaus entstanden ist. Mit Hingabe haben die Gläubigen es gebaut, während sie mit der gleichen Hingabe weiter dienten.